Testbericht HHR

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    Erstkontakt: Chevrolet HHR
    29.11.2007
    Echt Old School
    Von Michael Blumenstein


    Der Chevrolet HHR sieht aus, als käme er aus einer anderen Zeit. Nein, keine die in der Zukunft liegt, sondern eine, die längst vergangen ist. Amerikanische Autobauer nahmen sich dieses Themas schon einmal an. Vor rund sieben Jahren präsentierte Chrysler den PT Cruiser. Was den Verkaufserfolg dieses Retro-Mobils angeht, sollte er eher den Namen PT Looser tragen. Rund 35.000 Fahrzeuge fahren davon auf deutschen Straßen. Zum Vergleich: Ein VW Touran schaffte es in etwa fünf Jahren auf weit mehr als 300.000 Fahrzeuge.


    Mutig von Chevrolet, nun mit einem Old-School-Projekt in den deutschen Markt zu starten, wo gerade Fiat 500 und Co. die Klientel bestens bedienen. Zudem ist der HHR auch grundsätzlich kein neues Modell. Bereits seit Juli 2005 wird er in Nordamerika angeboten und verkaufte sich dort gut 200.000 Mal. Aber Europa ist nicht Amerika, und die Bedürfnisse und Ansprüche der Kunden sind unterschiedlich.


    Design
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…07-48-chevrolet-hhr-1.jpg] Das Exterieur-Design des HHR erinnert gewollt an den gewaltigen Chevrolet Suburban aus dem Jahre 1949. Die Ausmaße des HHR (Kurzform für „hohes Dach mit Tradition“ – Heritage High Roof) sind an Europa und die hiesigen Straßenverhältnissen angepasst. Dennoch ist der Chevy, anders als Fiat 500, Mini und Beetle, ein Automobil im Full-Size-Format. 4,48 Meter Außenlänge, 1,60 Meter Höhe und 1,76 Meter Breite lassen auf gute Platzverhältnisse im Innenraum hoffen. Die bullige Front mit Truck-Style- Motorhaube, chromblitzendem Kühlergrill und ausgestellten Kotflügeln zieht genauso die Blicke auf sich wie das Muskelheck mit vier Rundleuchten und großem Auspuffrohr links. Die Erscheinung ist definitiv anders und fällt auf. Ob positiv oder negativ, liegt logischerweise im Blick des Betrachters.


    Innendesign enttäuscht
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…07-48-chevrolet-hhr-5.jpg] Das Interieur ist vergleichsweise bieder. Kein Fünfziger-Jahre-Flair und keine schrägen Gimmicks, die man erwartet oder vielleicht doch wenigstens erhofft hat. Das Armaturenbrett ist trist, die Anordnung der Instrumente und Bedienelemente indes gelungen. Die Materialwahl kann für ein Fahrzeug der 23.000-Euro-Klasse als „okay“ durchgehen. Die serienmäßig mit Leder bezogenen Sessel – Fahrerseite sogar elektrisch einstellbar – sind äußerst gemütlich, an Seitenhalt darf jedoch kein Gedanke verschwendet werden. Er ist nicht vorhanden. Am großen Multifunktionslenkrad befindet sich gleich noch eine Geschwindigkeitsregelanlage, sowie die Tasten zur Bedienung des Bordcomputers. Der zeigt neben den üblichen Informationen unter anderem die Restereichweite bis zum variablen Ölservice an und den aktuellen Reifendruck.


    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…07-48-chevrolet-hhr-3.jpg] Die Platzverhältnisse im Innenraum sind gut, die Kniefreiheit hinten ist super, die Kopffreiheit mit optionalem Schiebedach allerdings begrenzt. Der Kofferraum fasst im Normalfall (bis zur Fensterlinie) 430 Liter, werden die Rücksitze umgeklappt und dachhoch beladen, sind es rund 1.600 Liter. Der Beifahrersitz lässt sich zum Transport langer Gegenstände zusätzlich umklappen. Bis zu 2,44 Meter sind dann möglich.


    Bremst mäßig
    Licht und Schatten gibt es beim Fahrwerk. Nein, der HHR hat keine Blattfedern und auch keine Starrachsen mehr. Er fährt auf modernen McPherson- und Verbundlenkerachsen, dennoch sind die Traktionsprobleme des Fronttrieblers deutlich. Selbst noch bei 80 km/h auf feuchter Fahrbahn und leicht kurviger Strecke scharren die Vorderräder und flehen um Grip.


    Gemütliches Cruisen ist somit das wahre Element des Amerikaners. Flotte Gangart mag er nicht, obwohl mit den ab Werk montierten 215/50-R17-Reifen respektable Kurvengeschwindigkeiten möglich sind. Die Lenkung animiert wiederum nicht zum schnell fahren. Sie erinnert ein wenig an die des GMC Pickup aus der US-Fernsehserie „Ein Colt für alle Fälle“. Obwohl es eigentlich wie an der Schnur gezogen geradeaus ging, korrigierte „Colt“ immerzu die Fahrt und ruderte wild am Lenkrad. Ähnlich sieht es beim HHR aus.


    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…07-48-chevrolet-hhr-2.jpg] Dafür hat er aber Fahrkomfort, und das trotz der flachen Gummis, die mit den stämmigen Alufelgen gut in das Gesamtbild passen. ESP ist auch vorhanden, und das ist gut so.


    Was gar nicht geht, sind die Bremsen des immerhin 170 PS starken Vierzylinders. Sie reichen eigentlich nicht einmal bei vorausschauender Fahrweise aus. Denn schon ein paar starke Bremsungen aus leicht erhöhtem Landstraßentempo bringen den in Mexiko produzierten Ami an seine Grenzen. Das Pedalgefühl bei einer Vollbremsung ist matschig und die Scheiben beginnen früh zu brummen und zu rubbeln. Kein Wunder, so verrichten vorne nur mäßig große Bremsscheiben (immerhin innenbelüftet) ihren Dienst, hinten sind es jedoch völlig deplazierte Trommelbremsen, die den immerhin 1.470 Kilogramm schweren HHR auch aus Tempo 180 verzögern müssen.


    Der Motor schnurrt
    Einziges Aggregat: Der 2,4 Liter großer Vierzylinder-Benziner mit 170 PS. Er ist serienmäßig an ein einigermaßen exaktes Fünfgang-Getriebe gekoppelt, die empfehlenswerte, weil zum Charakter des HHR passende Viergang-Automatik, kostet nur 1.200 Euro mehr. Sie schaltet sehr entspannt. Mit dem Wandlerautomat beschleunigt der HHR in zehn Sekunden auf 100 km/h, dabei dreht der Motor willig bis an den roten Bereich und untermalt seine Anstrengungen mit einem passend kernigen Motorklang. Bei echten 180 km/h regelt die Elektronik das Fahrzeug ab. Das reicht auch. Zum einen sind dann die Windgeräusche recht nervig und das Vertrauen in die besagte Bremsanlage sowieso nicht vorhanden. 130 km/h, dann Geschwindigkeitsregler gedrückt und alle sind glücklich. Dann bleibt auch der Durst im Rahmen. Laut Chevrolet sollen es mit Automatik exakt neun Liter Superbenzin sein. Wer gut einen Liter dazu rechnet, dürfte näher an der Realität liegen.


    Fazit
    Ein Auto für Liebhaber würde im Anzeigenteil einer Oldtimer-Zeitschrift stehen. Gemeint sind damit oft kleinere oder größere Kompromisse, die man beim Kauf von emotionalen Fahrzeugen eingeht. Auch beim HHR sieht es danach aus. Er wird nicht rational gekauft. Dann hätte er auch keine Chance. Wer aber mit dem Bauch entscheidet, findet ein angenehm anderes Fahrzeug mit einer überdurchschnittlichen Ausstattung zu einem unterdurchschnittlichen Preis.


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    GALERIE


    QUELLE: http://ww2.autoscout24.de/maga…search.aspx?article=58579

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  • Danke



    Ein bisschen Spaß muss sein
    Chevrolets Retromobil HHR ist ein typischer Ami: Etwas schwammig zu fahren und nicht gerade sparsam. Aber gemütlich, günstig und reichhaltig ausgestattet. Er könnte die Lücke füllen, wenn Chrysler den PT Cruiser einstellt.


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    Wo Chevrolet drauf steht, ist heute Korea drin. Modelle wie Epica, Nubira oder Matiz verdanken ihre Existenz nicht zuletzt der Tatsache, dass der koreanische Hersteller Daewoo im General Motors-Konzern aufgegangen ist. Mit dem HHR aber holt Chevrolet jetzt einen waschechten Ami nach Europa.


    Beim Design erinnert der ungewöhnliche Kombi an einen Chevrolet Suburban Baujahr 1949. Die Parallelen stechen sofort ins Auge: Bauchige Kotflügel, steile und niedrige Frontscheibe, ein imposanter Kühlergrill mit breiten Querstreben und (als Option) sogar Trittbretter an den Türen.


    Auch die optische Verwandtschaft zum Retro-Kombi Chrysler PT Cruiser lässt sich natürlich nicht leugnen. Der HHR könnte eine Art inoffizieller Nachfolger des Kult-Chryslers werden: Laut einem Bericht des Wall Street Journal spielt Chrysler im Zuge massiver Sparmaßnahmen mit dem Gedanken, den PT Cruiser ab dem Modeljahr 2009 komplett aus dem Programm zu streichen.


    Im Chevy HHR sitzt man nicht so hoch wie in vielen SUV. Doch die wuchtige Karosserie und nie niedrigen Scheiben legen sich wie ein Panzer um die Passagiere. Ein Nachteil der kleinen Fenster und dicken Säulen ist die nicht immer optimale Übersicht.


    Platz haben alle Passagiere reichlich. Der Kofferraum fasst 430 Liter. Beim Einladen stört zwar der nach hinten gezogene lackierte Stoßfänger. Doch dank der ausgestellten Kotflügel gibt es keine Radhäuser im Innenraum, die Platz wegnehmen. Der Stauraum lässt sich bei umgelegter Rückbank auf 960 Liter erweitern. Man kann außerdem die Beifahrersitzlehne nach vorn umklappen, so dass der HHR selbst ein 2,4 Meter langes Surfbrett schluckt. In den USA gibt es den HHR übrigens auch als Transporter namens "Panel Van" mit Blecheinsätzen anstelle der hinteren Seitenscheiben.


    Retro-Automatik
    Im Cockpit liefert der HHR nette Ideen wie die großen runden Türgriffe und ein Staufach oben im Armaturenbrett. Die Fensterheber sind dafür etwas unpraktisch unten an der Mittelkonsole platziert. Die Mittelarmlehnen sitzen leider so dicht an den Sitzlehnen, dass sie während der Fahrt kaum zu gebrauchen sind. Die Lederpolster bieten wenig Seitenhalt, sind aber sehr bequem.


    Unter der Haube arbeitet ein 2,4 Liter großer Vierzylinder mit 170 PS. Die Kraftübertragung übernimmt ein Fünfgang-Schaltgetriebe. Allerdings muss man oft in den fünf Gängen rühren, um den etwas angestrengt wirkenden Vierzylinder bei Drehzahl-Laune zu halten.


    Die Alternative ist eine Viergangautomatik, die auch nicht gerade Begeisterungsstürme hervorruft. Sie lässt den Motor laut und lange hochdrehen, bis sie den nächst höheren Gang freigibt. Alles in allem merkt man dem HHR seine 170 Pferdestärken leider kaum an. Den Durchschnittsverbrauch gibt Chevrolet mit 8,6 Litern (Automatik: 9 Liter) an.


    Schnelle Fahrten auf der Landstraße mag der Chevrolet gar nicht – er ist ein gemütlicher Cruiser. Eine leicht schwammige Lenkung, die deutliche Wankneigung der Karosserie und das starke Untersteuern mahnen daran, dass man es im HHR besser eine Stufe langsamer angehen lässt. Gut: ESP ist serienmäßig an Bord. Nicht gut: Hinten hat der HHR nur Trommelbremsen. Bei starken Bremsmanövern wird der Chevy zudem etwas unruhig.


    Extras? Alles da
    Wer einen HHR haben möchte, muss 22.990 Euro auf den Tisch legen. Dafür lässt die Ausstattung aber kaum Wünsche offen: Tempomat, Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber, Gepäcknetz, getönte Heckscheiben, Multifunktions-Lenkrad, Klimaanlage, Radio mit 6-fachem CD-Wechsler, Bordcomputer, elektrisch verstellbarer Fahrersitz und nicht zuletzt die Lederausstattung - alles serienmäßig an Bord.


    Bei der Motorisierung wird es zunächst nur den 2,4-Liter Benziner geben. Andere Motoren, etwa ein Diesel, sind nicht zu erwarten. Dafür soll ab Frühjahr 2008 eine Autogas-Umrüstung ab Werk kommen, wie das bei allen Euro-Chevrolets der Fall ist. Der Aufpreis steht noch nicht fest. Bei Modellen wie dem Epica oder Nubira schlägt die Umrüstung mit rund 2500 Euro zu Buche. Der Gastank sitzt in der Reserveradmulde, so dass der Laderaum des HHR erhalten bleibt.


    Der Retro-Chevy war ursprünglich allein für den amerikanischen Markt gedacht und wird nur auf Drängen der europäischen Händler importiert. Ab Dezember ist er zu haben.


    Das Absatzziel ist bescheiden: In Europa sollen es pro Jahr nur ein paar tausend Stück werden, davon etwa 500 in Deutschland. Das zeigt, dass der HHR wohl kein Verkaufsschlager werden muss, sondern das eher biedere Image der Chevrolet-Palette aufpolieren soll. Angesichts des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses und einer Autogas-Option am Horizont dürfte Chevrolet das Verkaufsziel aber locker erreichen.


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    VIDEO


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