Testbericht Epica

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    Erstkontakt: Chevrolet Epica
    25.04.2006


    Der Preishammer
    Von Michael Gebhardt


    Viel erinnert nicht an den Daewoo Evanda, obwohl der neue Chevrolet Epica nach wie vor auf der Plattform des Vorgängermodells steht. Der koreanisch-amerikanischen Koproduktion ist es gelungen, aus dem einstigen Biedermann eine solide wie schicke Mittelklasse-Limousine zu machen. Gefallen dürfte der Epica vor allem der etwas reiferen Kundschaft. Und all jenen, die nach bestmöglichem Preis/Leistungsverhältnis suchen. Immerhin 1.000 Fahrzeuge sollen dieses Jahr noch an deutsche Kunden ausgeliefert werden.


    Die erste Ausfahrt mit dem neuen Chevrolet Epica führt uns durch das idyllische Berner Oberland im Westen der Schweiz. Hier liegen auch die Wurzeln der Marke, war doch der Gründer der Marke Chevrolet gebürtiger Eidgenosse. Doch nicht nur die Berglandschaft begeistert, auch der erste Eindruck, den die Mittelklasse-Limousine erweckt, ist durchweg positiv.


    Größer als die C-Klasse
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…6_17_chevroletepica_3.jpg] Über 4,80 Meter lang, bietet der Epica problemlos Platz für fünf Passagiere. Selbst hinter groß gewachsenen Fahrern kann man noch komfortabel reisen. Der 480 Liter große Kofferraum adelt die Limousine zum veritablen Urlaubs-Auto. Serienmäßig ist die Rückbank im Verhältnis 40:60 umklappbar.
    Das bullige Blechkleid hat nichts vom antiquierten Stil des Vorgängers Evanda, der sich nur schleppend verkaufte. Die Front mit großen Klarglasscheinwerfen, die sich bis in die Kotflügel ziehen, tritt ungemein selbstbewusst auf und passt zu den üppigen Dimensionen des Fahrzeugs. Durch die klare, schnörkellose Seitenlinie gewinnt der Epica zusätzlich an Länge. Nur die aufgesetzt wirkende Stoßstange am Heck könnte etwas gefälliger sein.


    In Reih’ und Glied
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…6_17_chevroletepica_4.jpg] Ob es Zufall war, dass an der vor zehn Jahren in der Nähe von München begonnenen Entwicklung der Motoren ein ehemaliger BMW-Ingenieur beteiligt war, sei dahingestellt. Jedenfalls wird der Chevy von Reihensechszylindern angetrieben, wenn diese auch quer eingebaut sind.


    Das Basisaggregat verfügt über zwei Liter Hubraum und leistet 144 PS. Kaum mehr Leistung (156 PS), dafür spürbar mehr Hubraum (2,5 Liter) hat der größere Motor. Er erreicht sein maximales Drehmoment von 237 Nm bereits bei 4.000 Touren, der Basisbenziner seine 197 Nm erst bei 4.600 Touren.


    Beide Motoren sind ausgesprochen leise. Sie laufen seidenweich und machen sich nur unter Volllast durch ein nicht unangenehmes Surren bemerkbar. Bei schnellen Zwischenspurts oder bergigen Strecken muss man beim Zweiliter allerdings häufig zum Schaltknüppel greifen und die (fünf) Gänge ausnutzen.


    Mehr Raum
    Der 2,5-Liter-Motor dagegen ist standardmäßig mit einer sanft schaltenden Fünfgang-Automatik gekoppelt (1.500 Euro Aufpreis beim 2,0-Liter). Das Plus an Hubraum tut dem Motor gut, er zieht spürbar kräftiger Durch als das Einstiegs-Aggregat. Ein Dieselmotor soll Anfang 2007 folgen.


    Bereits zur Markteinführung im Juli bietet der Chevrolet die Option an, den Epica auf Autogas umzurüsten. Für 1.990 Euro Aufpreis kann der Fahrer dann wählen, mit welchem Kraftstoff er fahren möchte. Sind beide Tanks voll, soll eine Reichweite von 1000 Kilometern möglich sein.


    Zwei Fertig-Pakete
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…6_17_chevroletepica_1.jpg] Ansonsten gestaltet sich die Aufpreisliste äußerst kurz. Chevrolet bietet zwei Varianten des Epica an. Bereits die Basislinie LS für 20.890 Euro kommt serienmäßig mit sechs Airbags, Klimaanlage, Radio-CD-Kombination, elektrischen Fensterhebern und beheizten Außenspiegeln daher. Die höherwertige Linie LT (ab 22.990 Euro) verfügt zusätzlich unter anderem über Klimaautomatik, Ledersitze mit elektrisch verstellbarem Fahrersitz, Sitzheizung, Bordcomputer und Parksensoren. Allesamt Extras, die beim LS nicht mal gegen Aufpreis zu haben sind.


    Die übrige Sonderaustattung beschränkt sich nur auf die Metallic-Lackierung für 450 Euro und ein ausschließlich für den LT erhältliches Glas-Schiebedach für 800 Euro. Ein Navigationsgerät ist leider nicht im Programm.


    Alles wunderbar?
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…6_17_chevroletepica_2.jpg] Nicht nur die gute Serienausstattung des Epica überzeugt. Zum Wohlbefinden tragen auch die gute Verarbeitung und die passable Haptik der Materialien bei. Die bequemen, großen Sitze eigenen sich gut und gerne auch für längere Strecken und bieten ausreichend Seitenhalt. Bis auf die kleine Digitaluhr sind alle Instrumente gut ablesbar. Der Bordcomputer ist zentral in der Mittelkonsole platziert und kann so auch vom Beifahrer abgelesen werden. Intarsien in Aluminium-Dekor runden das Gesamtbild ab.


    Alles wunderbar also? Nicht ganz. Ein Fahrstabilitätsprogramm ESP steht noch nicht zur Verfügung, soll erst im August nächsten Jahres folgen. Zwar ist es auch so nicht einfach, das gut abgestimmte Fahrwerk aus der Ruhe und den 1,5 Tonnen schweren Wagen in den Grenzbereich zu bringen. Doch bei sämtlichen Konkurrenten gehört das unabdingbare Sicherheitssystem zur nicht mehr erwähnenswerten Standardausstattung.


    Fazit
    Der Epica spricht mit Sicherheit keine Mercedes C-Klasse- oder Audi A4-Kunden an. Wer aber weniger Wert auf Markenimage legt, dafür aber ein vom Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugendes Auto will, wird hier fündig. Der Chevrolet überzeugt sowohl mit frischem Design, wie auch wie auch mit seinen komfortbetonten inneren Werten. Den Aufpreis für den stärkeren Motor, der serienmäßig die bessere LT-Ausstattung mitbringt, sollten man sich leisten. Größtes Manko ist das fehlende ESP.


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    GALERIE


    VIDEO


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    Kurztest: Chevrolet Epica 2.0 Diesel
    19.04.2007
    Selbstzündend
    Von Michael Gebhardt


    So schön sich Benziner fahren, an den sparsamen Treibstoffverbrauch eines Diesels kommen sie einfach nicht ran. Ein Argument, dass auch Chevrolet nicht verleugnen kann. Die koreanisch-amerikanische Koproduktion hat deswegen eine große Dieseloffensive gestartet. Wir sind den neuen Selbstzünder im Top-Modell Epica gefahren.


    Bislang war Chevrolets Mittelklasselimousine mit zwei Reihensechszylindern erhältlich. An sich tolle Motoren, doch die beiden fast gleichstarken Aggregate waren mit dem mehr als 1,6 Tonnen schweren Schiff etwas überfordert. Ein drehmomentstarker Dieselmotor war mehr als überfällig.


    Ihm Zuge einer groß angelegten Dieseloffensive hat nun auch im Epica ein zwei Liter großer Selbstzünder Einzug gehalten. Der Vierzylinder mobilisiert 150 PS und stemmt 320 Newtonmeter auf die Kurbelwelle (bei 2.000 Umdrehungen).


    Made in Korea
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/magazine/mz_ng_2007_16_epica_4.jpg] Entwickelt wurde der neue Motor in Korea. Neben dem Epica kommt der Selbstzünder auch im Captiva und dem Konzernbruder Opel Antara zum Einsatz. Eine abgeschwächte 121-PS-Version wird zudem in den Chevy-Modellen Lacetti und Nubira verbaut.


    Im Epica gefällt der Motor durch seine gleichmäßige Kraftentfaltung und den ruhigen Lauf. Vor allem im Schubbetrieb sind kaum Dieselgeräsuche zu hören, nur unter Vollast gibt der Vierzylinder sein Brennverfahren preis.


    Manuell oder automatisch
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/magazine/mz_ng_2007_16_epica_1.jpg] In knapp unter zehn Sekunden beschleunigt der Diesel-Epica auf Tempo 100, gekoppelt mit einem angenehm zu schaltenden, manuellen Fünfgang-Getriebe erreicht der Chevy 200 km/h und soll sich mit durchschnittlich knapp über sechs Litern begnügen.


    Im Angebot ist auch ein Fünfstufen-Automat. Der schafft zwar sieben Stundenkilometer mehr Spitze, gönnt sich aber auch 1,5 Liter mehr Diesel pro 100 Kilometer. Damit steigt auch der sonst angemessene CO2-Ausstoß von 169 auf 212 g/km.


    Gestrafft
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/magazine/mz_ng_2007_16_epica_3.jpg] Mit dem Dieselmotor bekommt der sonst eher weiche, schaukelige Epica gleich eine straffere Abstimmung verpasst. Grund: Der deutlich schwerere Selbstzünder macht den Wagen kopflastiger, erfordert also eine modifizierte Auslegung der Dämpfer und Federn.


    Dementsprechend fährt sich der Selbstzünder spürbar sportlicher als seine Otto-Brüder. Auch hohe Kurvengeschwindigkeiten verarbeitet der Chevy nun deutlich besser. Trotz des Mehrgewichts auf der Vorderachse ist von einem stärkeren Untersteuern nichts zu spüren.


    Fazit
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/magazine/mz_ng_2007_16_epica_2.jpg] Wie bisher ist der Epica weiterhin in zwei Ausstattungsvarianten erhältlich. Der Grundpreis liegt bei 24.190 Euro für die LS-Version - Gegenüber dem Einstiegsbenziner ein Mehrpreis von 2.500 Euro. Die höherwertigere LT-Linie (inklusive Radio-CD-Wechsler-Kombination und Klimaanlage) kostet 26.390 Euro.


    Der Aufpreis gegenüber den Benzinmotoren lohnt allemal. Mit dem neuen Dieselaggregat ist der Epica endlich standesgemäß motorisiert, der Motor überzeugt durch Kraftentfaltung und Durchzug.


    QUELLE: http://ww2.autoscout24.de/maga…search.aspx?article=12134

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  • Fahrbericht: Chevrolet Epica 2.0 Diesel
    Dieselgefühle


    Eine Chevy-Limousine mit Selbstzünder unter der Haube? Dem amerikanischen Autokäufer würden sich wahrscheinlich die Nackenhaare hochstellen, wenn der Verkäufer mit so einer Zumutung aufwarten würde.


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    Zu lebendig sind die Erinnerungen an jene unsäglichen Diesel-V8-Motoren, mit denen General Motors in den frühen 80ern des vergangenen Jahrhunderts erste Gehversuche auf diesem ungewohnten Gebiet unternahm. Bei Temperaturen unter 5°C sprangen die 5,7 Liter-Boliden nicht mehr an. Wenn sie dann zum Leben erwachten, mussten alle anderen Autos die Nebelscheinwerfer bemühen, um den Verlauf der Straße noch erkennen zu können. Lange her. Doch Chevrolet zündet wieder selbst. Diesmal wurde nicht mit wenig Aufwand ein vorhandener Motor nachträglich einfach verdieselt, sondern ein ganz neues Aggregat mit einem zeitgemäßen Konzept auf die Räder gestellt.


    Unmittelbar nach dem Einstieg von GM haben sich die Daewoo-Ingenieure mit den Diesel-Spezialisten von VM-Motori aus Italien zusammen getan und einen Zweiliter-Common-Rail-Diesel konstruiert, der ab sofort in den größeren Modellen der europäischen Chevrolet-Palette für zeitgemäßen Vortrieb sorgen soll. Gebaut werden die Diesel in Korea in einem nagelneuen Motorenwerk, aus dem in Zukunft alle Selbstzünder der Marke kommen sollen.


    Neben dem SUV Captiva wird der neue Diesel im Lacetti, im Nubira Kombi und eben in der klassischen Limousine Epica eingesetzt. Die und der Captiva erhalten eine Variante des Motors, die mit einem Turbolader mit variabler Schaufelgeometrie 150 PS leistet. Die kleineren Modelle müssen sich mit einem einfacheren Lader begnügen und leisten 121 PS.


    Erste Fahrversuche im Nubira Kombi ergaben einen erfreulichen Durchzug aus dem Drehzahlkeller, was allerdings bei 3500 U/min schon sein Ende findet. Immerhin sind beide Motoren mit einem serienmäßigen Russpartikelfilter ausgerüstet. Eine Klasse für sich ist der Chevrolet Epica, der schon als Benziner durch sein Motorenkonzept aus der Masse der direkten Wettbewerber heraus sticht: Welcher Hersteller bietet sonst noch in dieser Preisklasse Reihensechszylinder an, die noch dazu laufen wie Samt in Seide?


    Über die Fahrleistungen dieser Varianten kann man allerdings geteilter Meinung sein. Und genau hier punktet der Diesel-Epica mit dem 150 PS – Triebwerk: Nominal etwa gleich stark wie seine Benzin-Brüder, zeigt er vor allem in der Automatikvariante auf der Straße echte Souveränität. Wo die Benziner schon mal angestrengt wirken, zieht der Diesel einfach durch. Die vom Hersteller genannten Fahrleistungen des Dieselmotors bewegen sich dabei kurz unter oder sogar kurz über den Werten der 2,5-Liter-Sechszylinder-Maschine des Benzin-Epica.


    Alles in allem: gelungen
    Erhebliche Abstriche müssen naturgemäß bei den Motorgeräuschen gemacht werden. Von außen lässt sich das Arbeitsprinzip des Motors zu keiner Zeit verleugnen, im Innenraum würde man die Geräuschkulisse wohl am treffendsten mit "vertraut-grummelnd" bezeichnen. Aber da gibt es Autos anderer berühmter Marken, die das auch nicht besser können.


    Alles in allem ist der Chevrolet Epica Diesel ein gelungenes Auto. Es wäre auch schlecht, wenn es anders wäre: Zu wichtig sind die Dieselvarianten in diesem Segment, in dem die Wettbewerber des 4,8m langen Chevrolet 5er BMW, E-Klasse und Audi A6 heißen. Die technischen Daten des Diesel-Epica müssen sich im Vergleich nicht verstecken, bilden aber das Schlußlicht: Das Bosch-Einspritzsystem der zweiten Common-Rail-Generation holt aus den zwei Litern Hubraum nur 150 PS (bei 4000 U/min) und 320 Nm (bei 2000 U/min) heraus, die aber über ein weites Drehzahlband erfahrbar sind. Der Verbrauch liegt dabei bei 6,1 l/100 km - das entspricht 169 g/km an CO2.


    Mit seinen beiden Ausgleichswellen enthält sich der Motor unangenehmer Schwingungen, bleibt aber spürbar. Von der Anfahrschwäche des Captiva war beim Epica, obwohl gleich motorisiert, nichts zu spüren. Das mag am deutlich niedrigeren Gewicht der Limousine oder in einer besseren Getriebeabstimmung liegen.


    Die neue Diesel-Limousine von Chevrolet wird ab 24.190 Euro angeboten - und angesichts der ersten Eindrücke dürfte ein Preis in dieser Größenordnung auch am Markt erzielbar sein. Chevrolet Deutschland will mit dem Diesel die Epica-Zulassungen um 20 Prozent in die Höhe treiben. Der Dieselanteil dürfte bei etwa 40 Prozent liegen.


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  • Fahrbericht: Chevrolet Epica 2.5
    Alles relativ


    Neuer Name, neues Glück? Scheint so. Entgegen aller Unkenrufe hat Chevrolet kräftig an Verkäufen zugelegt, seit die Marke nicht mehr Daewoo heißt. Das neue Flaggschiff namens Epica soll dafür sorgen, dass es so bleibt.


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    Erfolg ist relativ. Wenn sich Günther Sommerlad, Geschäftsführer von Chevrolet Deutschland, über ein sattes Plus von 22 Prozent im Jahre 2005 freuen kann, dann bedeutet das in Zahlen ausgedrückt: Chevrolet hat hierzulande gut 20.000 Autos verkauft. Rund 25.000 sollen es in diesem Jahr werden. Und der Epica muss als Nachfolger des Evanda mit mindestens 1000 verkauften Einheiten seinen Teil dazu beitragen.


    Denkbar ist das. Zwar basiert der Epica auf der gleichen Plattform wie sein Vorgänger - aber drum herum haben die koreanischen Designer ein durchaus modernes neues Kleid geschneidert. Herausgekommen ist ein "Allerweltsauto". Was keineswegs eine negative Wertung ist, sondern von Chevrolet so gewollt.


    Der Epica, gebaut im Daewoo-Werk Bupyong rund 25 Kilometer westlich von Seoul, muss sich künftig auf über 90 Märkten rund um den Globus verkaufen. Allein in Europa soll es ihn in über 30 Ländern geben. Da bleibt nicht viel Raum für einen ausgeprägten (und womöglich polarisierenden) Charakter. Entsprechend gefällig kommt der Epica daher. Nicht richtig langweilig - aber auch nicht sonderlich aufregend. Brav halt. Mit einer Optik, die auf Koreaner ebenso gefällig wirkt wie auf Deutsche, Amerikaner - oder Osteuropäer. Denn nicht nach Deutschland sondern vor allem in die Ukraine und nach Russland wurden die meisten der nach Europa verschifften Evanda verkauft.


    Ein Durchschnittstyp. Aber gewiss kein schlechter. Und ganz gewiss kein schlechtes Auto.


    Emotionslos
    Im Gegenteil. Wenn man es emotionslos angeht, muss man anerkennen: So viel Auto bekommt man kaum woanders für sein Geld. Und erst recht nicht mit sechs Zylindern. Mit seinen großen und geschwungenen Klarglasscheinwerfern, den glatten Stoßfängern mit den integrierten Nebelscheinwerfern vorne, in den Seitenspiegeln integrierten Blinkern und dem wuchtigen Heck ist er vom Design her auf der Höhe der Zeit. Die keilförmig ansteigende Seitenlinie unterstreicht auch optisch den Anspruch des Epica, in der automobilen Mittelklasse mitzuspielen.


    Auch innen ist der Epica ein Auto ohne Fehl und Tadel. Gut verarbeitet, aufgeräumt, komfortable Sitze mit gutem Seitenhalt und durchaus wertig anmutenden Materialien. Nicht der Luxus, von dem Chevrolet in seinem PR-Text spricht - aber angenehm und stimmig. Selbst das Radio (mit CD und MP3) ist ordentlich in die Mittelkonsole integriert und nicht - wie bei vielen Konkurrenten aus Korea - nachträglich in Europa reingepfropft. Das Platzangebot ist mittelklasse-üblich. Die Ellenbogen von Fahrer und Beifahrer kommen sich nicht ins Gehege und hinten haben auch größere Passagier ausreichend Raum für Kopf und Knie. Der Kofferraum bietet 480 Liter Stauraum - mehr als bei Audi A4 oder Mercedes C-Klasse und etwas weniger als etwa beim Ford Mondeo.


    Unter der Fronthaube arbeitet jeweils ein Reihen-Sechszylinder, wahlweise mit 2,0- oder 2,5-Litern. Wie sollen wir es formulieren? Am besten so: Beide Motoren passen zu den Fahrgewohnheiten der Zielgruppe, die Chevrolet in Westeuropa mit dem Epica anpeilt - "Ehepaare, die 50 Jahre oder älter sind und deren Kinder nicht mehr bei ihnen wohnen". Auf die Motoren übersetzt heißt das: Es sind leise, vibrationsarm laufende Aggregate, die für ein unkompliziertes und entspanntes Fahren taugen. Zum cruisen und reisen. Wer von den sechs Zylindern und einer nominalen Leistung von 115 kW/156 PS eine gewisse Sportlichkeit erwartet, der wird nachhaltig enttäuscht sein. 208 km/h Spitze und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden sind nicht gerade üppig. Die serienmäßige Automatik raubt dem 2,5-Liter-Motor zudem noch den letzten Rest an Spritzigkeit.


    Kleiner ist besser
    Besser, man ordert gleich die kleine Motorisierung. Die hat nur zwölf PS weniger, aber zumindest in der Version mit Handschaltung auch keine wirklich schlechteren Fahrwerte: 207 km/h Spitze und 9,9 Sekunden von 0 auf 100. Dafür kommt man mit einem Liter Super weniger auf 100 Kilometer aus - und hat mehr Spaß am Fahren.


    Die Ausstattung ist schon in der Basisversion recht üppig. Klimaanlage mit Innenraumfilter, elektrische Fensterheber vorne wie hinten, fernbedienbare Zentralverriegelung und Alarmanlage, Frontscheibenheizung und Wärmeschutzverglasung. Dazu sechs Airbags und geteilt umklappbare Rückbänke. Nichts, auf was man wirklich verzichten müsste. Für rund 2000 Euro mehr gibt es die LT-Ausstattung: Ledersitze, Tempomat, Parkhilfe - und ein Außenspiegel auf der Beifahrerseite, der bei Rückwärtsfahrt so weit nach unten klappt, dass man den Bordstein jederzeit im Blickfeld hat. Nur eines ist auch für Geld und gute Worte nicht zu haben: ESP. Den elektronischen Wächter kann Chevrolet erst Mitte 2007 im Epica liefern.


    So oder so: Für ein vergleichbar ausgestattetes Auto, gar noch eines mit sechs Zylindern, zahlt man bei europäischen Herstellern nicht nur mehr, sondern deutlich mehr. Als 2.0 LS gibt es den Epica bereits ab 20.890 Euro. Ein VW Golf kostet - ausstattungsbereinigt - auch nicht weniger. Bietet aber weniger Platz. Und nur vier Zylinder.


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    QUELLE: http://www.auto-test-und-techn…let_epica_25_a16899.shtml

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