Testbericht Captiva

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    Test: Chevrolet Captiva
    20.02.2007
    Mischkultur
    Von Michael Gebhardt
    Auch wenn Chevrolet drauf steht, steckt unter dem robusten Blechkleid alles andere als ein echter Amerikaner. Gebaut wird der Captiva in bei Daewoo in Korea, konzipiert ist er für den europäischen Markt. Wir haben das multikulturelle SUV getestet.


    „Badge Engenieering“ heißt das Zauberwort, wenn es darum geht, Entwicklungs- und Produktionskosten eines Automobils zu senken. Für den Chevrolet Captiva bedeutet das: Er ist nicht nur der Zwillingsbruder des Opel Antara, nein, er teilt sich den Unterbau auch noch mit Chevrolet Equinox, Saturn Vue und Pontiac Torrent - alle drei SUVs für den US-Markt.


    Gefällig
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…g_2007_08_chevrolet_5.jpg] Die hohe Front des Captiva macht ordentlich was her, der große Kühlergrill und Lufteinlässe in der Frontschürze symbolisieren Kraft. Ein Unterfahrschutz aus silbernem Kunststoff und die Dachreling sorgen für Offroad-Gefühle, das schlichte Heck dagegen wirkt eher brav und unauffällig.
    Angeboten wird der Captiva wahlweise mit einem Vier- oder Sechszylinder-Benziner sowie einem Vierzylinder Dieselmotor. Während Opel den Marktstart des Antara-Selbstzünders wegen seiner eklatanten Anfahrschwäche auf Februar 2007 verschoben hat, liefert Chevrolet das Dieselmodel bereits aus.


    Keine Schwäche
    Gekoppelt mit einer sanft schaltenden Fünfgangautomatik ist von der Anfahrschwäche des 150-PS-Aggregats allerdings nicht viel zu spüren. Bei 2.000 Touren holt der Captiva 320 Newtonmeter aus seinen zwei Liter Brennraum.


    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…g_2007_08_chevrolet_1.jpg] Verteilt wird die Kraft vollautomatisch an alle vier Räder - unter Normalbedingungen gehen 100 Prozente des Drehmoments an die Vorderachse. Erst wenn das System feststellt, dass mehr Traktion Not tut, werden bis zu 50 Prozent an die Hinterräder geschickt.
    Gute zwölf Sekunden gönnt sich der Chevy zum Erreichen der 100 km/h-Marke. Die handgeschalteten Modelle schaffen den Sprint in nur 10,6 Sekunden. Ab Tempo 140 wird’s im Innenraum deutlich lauter, bei 180 km/h endet, freilich nach einigem Anlauf, der Vorwärtsdrang. Bei moderater Fahrt begnügt sich der Captiva mit rund neun Liter Diesel, geht man flotter ans Werk, dürfen es schon mal zwölf Liter sein.


    Gemütlichkeit
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…g_2007_08_chevrolet_3.jpg] Bei der Fahrwerksabstimmung haben die Ingenieure dem Komfort höchste Priorität zugemessen. Die weiche Federung bügelt Unebenheit gut aus, auch kurze Stöße federt der Captiva sauber ab - ganz wie es sich für ein SUV gehört. Sportliches Fahren ist dagegen nicht eingeplant, dafür ist auch die lang übersetzte Lenkung zu ungenau.
    Während auf Landstraßen dem Chevrolet eher die Kurven Einhalt gebieten (ESP ist bei allen Modellen serienmäßig), sind es auf der Autobahn die Spurrillen und der Seitenwind. Von beiden lässt sich der Captiva nur zu gern zum Verlassen der vorgegebenen Bahn verführen.


    Im Handumdrehen
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…g_2007_08_chevrolet_2.jpg] Auf Wunsch ist der Captiva mit sieben Sitzen erhältlich. Wird die dritte Reihe nicht benötigt, verschwinden die Sitze bündig im Kofferraumboden. Zum Aufstellen der beiden Sessel genügt ein Handgriff. Komfort genießen die Hinterbänkler nur bedingt, dafür sitzt es sich in der zweiten Reihe umso besser.
    Ein Grund für das gute Raumangebot im Fond sind die kurzen Sitzschienen der ersten Reihe. Manch großer Fahrer würde seinen Sessel sicher gern weiter nach hinten schieben. Abgesehen davon lässt es sich auf den bequem gepolsterten Sitzen auch auf längeren Strecken aushalten.


    Handfest
    [Blockierte Grafik: http://ww2.autoscout24.de/maga…g_2007_08_chevrolet_4.jpg] Das Cockpit des Captiva ist solide gestaltet, die grüne Instrumentenbeleuchtung wirkt aber altbacken. Die Lenkradtasten am griffigen Volant müssen ganz ohne Beleuchtung auskommen. Simpel ist die Bedienung von Radio und Lüftung, der Bordcomputer mit Kompass und anderem Schnickschnack ist dagegen hoffnungslos überladen.
    Wessen Taschen vor Handys, Geldbeutel und Schlüssel überquellen, kann sich über eine Vielzahl offener und geschlossener Fächer freuen. Das eigentliche Gepäckabteil bietet bis zu 930 Liter Volumen (bei umgeklappter Rückbank). Manko: Die leichtgängige Heckklappe öffnet nicht sehr weit. Dafür lässt sich die Scheibe separat aufklappen.


    Für jeden Geschmack
    Drei Ausstattungen sind für den Diesel-Captiva im Angebot: LS, LT und LT Exclusive. Immer mit an Bord sind sechs Airbags, elektrische Fensterheber, Regensensor, Klimaanlage und ein CD-Radio. Auch der Allradantrieb ist bei den Selbstzündern im Preis inbegriffen. Die Toplinie wird ergänzt durch 18-Zöller, ein MP3-fähiges Radio mit CD-Wechsler, den elektrisch einstellbaren Fahrersitz und Lederausstattung.
    Allerdings werden für die hochwertige LT Exclusive-Ausstattung auch 34.890 Euro fällig. Als Extras bleiben nur noch die Automatik für 1.200 Euro, ein Glasschiebedach für 850 Euro sowie die 490 Euro teuere Metallic-Lackierung. Der Basis-Captiva 2.0 LS (nur als Fünfsitzer erhältlich) steht ab 29.390 Euro in den Preislisten.


    Fazit
    Verglichen mit dem Bruder Antara erhalten Chevy-Käufer mehr Auto für weniger Geld - der Opel ist nur als Fünfsitzer erhältlich. Wen die weiche Abstimmung und die indirekte Lenkung nicht stören, bekommt ein solides SUV. Seinen Trumpf spielt der Captiva als komfortables Reisemobil aus, bei gemäßigter Fahrt belohnt er seinen Fahrer mit moderatem Verbrauch.


    GALERIE


    QUELLE: http://ww2.autoscout24.de/maga…search.aspx?article=11221

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  • Fahrbericht: Chevrolet Captiva 3.2 LT
    Hoch hinaus

    Die Hoffnungen in den Captiva sind groß. Zum ersten Mal gibt es von dem europäischen Chevrolet-Ableger einen SUV - auf Augenhöhe und mit moderner Technik. Ist der neue Captiva nur was für Sparfüchse?


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    Keine Frage: Die meisten werden sich beim neuen Captiva für den Dieselmotor entscheiden. Und auch angesichts der müden Fahrleistungen wohl nur wenige für den 2,4 Liter großen Benziner. Doch wie steht es mit dem 3,2 Liter-Triebwerk aus dem GM-Konzernregal? Gerade zusammen mit dem bei Chevrolet so druckvoll propagierten Gasantrieb könnte auch der große Captiva eine interessante Wahl sein.


    Von außen ist das Captiva-Topmodell außer an den serienmäßigen 18-Zöllern nicht zu erkennen. Das Design des 4,63 Meter langen Chevrolets ist gelungen und stimmig. Fraglos ein großer Wurf - auch wenn man die Sportlichkeit der Studie S3X nicht ganz in die Serie gerettet hat.


    Im Innenraum allerdings kann der Captiva das hohe Niveau der Außenhaut nicht ganz halten. Juvenil anmutende Instrumente treffen auf gelungen platzierte Bedienelemente. Nicht nur hier bietet der Koreaner neben Licht auch viel Schatten. Im Topmodell etwa gibt es bequeme Ledersitze - mit zu wenig Seitenhalt. Nur auf der Fahrerseite sind sie elektrisch zu verstellen. Auf der Beifahrerseite dagegen gibt es nicht einmal eine Sitzhöhenverstellung.


    Eine gewisse Lieblosigkeit lässt sich auch an einzelnen Materialien, der einstufigen Sitzheizung und dem Fehlenden eines Navigationssystem erkennen. Obwohl ein großer Doppelschacht existiert, ist ein Routenfinder erst in Planung, eine Radio-Navigation Dank des überbreiten Moduls nicht möglich. Immerhin arbeitet GM nach eigenen Aussagen mit Hochdruck an einer Lösung. Denn wohl nur wenige Kunden in der Topklasse werden sich hierzulande mit der Saugnapf-Lösung in unserem Testwagen arrangieren können.


    Das Platzangebot ist dagegen sehr ordentlich. Das gilt auch für die zweite Reihe, in der auch groß gewachsene Personen genügend Freiheit für Beine, Kopf und Schultern genießen.


    Im Gegensatz zum bauähnlichen Opel Antara ist der Chevrolet Captiva auch als Siebensitzer zu ordern. "Wir rechnen mit einem Anteil der Siebensitzer von rund einem Drittel", sagt Chevrolet-Sprecherin Kirsten Lattewitz. Damit läge der Asienimport deutlich über dem Klassendurchschnitt. Bislang entscheiden sich bei uns in den SUV-Klassen nur wenige Kunden für eine dritte Sitzreihe. Sie muss man auch beim Captiva tapfer erklettern - und dann fühlt man sich dort erwartungsgemäß sehr eingeengt. Für Kinder bis 1,50 Meter sind die Notsitze akzeptabel - ansonsten sind eine Mogelpackung.


    Der Kofferraum bietet zwischen 465 und 930 Liter – nicht gerade üppig, aber allemal ausreichend. Die Verarbeitung kann ebenso überzeugen wie die zahlreichen Ablagemöglichkeiten.


    Reserven
    Der 3,2 Liter große Sechszylinder hat – leicht modifiziert - schon vor Jahren die Autobahnpolizei in ihren Opel Omegas bei der Verbrecherjagd unterstützt. Im Captiva kommt er nun zu Allradehren. Der Motor läuft ruhig und vibrationsarm und ist schon deshalb eine Alternative der Dieselversion. Doch bei einem Leergewicht von knapp zwei Tonnen hat auch der 169 kW/230 PS starke Sechszylinder alle Zylinder voll zu tun.


    Doch die Abstimmung mit der Fünfgang-Automatik ist gelungen, wenn auch ein gutes Stück der Leistung im Wandler verpufft. Das maximale Drehmoment von 297 Nm bei 3.200 U/min liegt fast auf Niveau des Commonrail-Diesels. Und die Geräuschkulisse ist geradezu als sonor zu bezeichnen. 0 auf 100 km/h in unter neun Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h lassen in jeder Fahrsituation die nötigen Reserven. Chevrolet verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 11,5 Liter Super auf 100 Kilometern.


    Ab November wird es den Captiva 3.2 V6 LT auch mit Gasantrieb geben. Der Tank wird im Unterboden des Hecks befestigt und schränkt die Nutzung des Innenraums somit nicht ein. Mit Gas lassen sich die Kraftstoffkosten deutlich senken - durchaus also eine Alternative für Benzin-Fans.


    Kopflastig
    Auf der Landstraße präsentiert sich das Fahrwerk des asiatischen Allradlers als ausgewogen. Spürbare Wankbewegungen und eine zu indirekte Lenkung werden aber nicht nur den fahrdynamisch ambitionierten Piloten unangenehm auffallen. Auch die Bremse könnte sich etwas bissiger präsentieren. Doch Dank der Kombination aus McPherson-Federbeinen vorn und Mehrlenkerachse hinten kann man gerade längere Touren – auch bei schlechter Straße – ungestört genießen. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist überaus komfortabel, jedoch nicht zu weich.


    Die Kraftverteilung ist – ähnlich wie beim Volvo XC 90 – zu frontlastig. Bei normaler Fahrt werden 95 Prozent der Kraft an die Vorderräder übertragen. Die hintere Mitlaufachse tritt nur bei Schlupf an den vorderen Reifen in Aktion. Dadurch untersteuert der Captiva im Grenzbereich spürbar, wird bei Bedarf aber durch das serienmäßige ESP sicher eingebremst. Maximal können 50 Prozent der Kraft nach hinten transferiert werden. Ebenfalls Serie: eine Bergabfahrthilfe. Für weitere Sicherheit sorgen neben ESP und ABS auch reichlich Airbags, Bremsassistent sowie ein Überschlagschutz.


    Wer zum Topmodell Captiva 3.2 V6 LT greift, muss sich von Schnäppchengelüsten verabschieden. Der souveräne Benzinervortrieb hat seinen Preis: mindestens 34.990 Euro. Und wer sich bei entsprechender Laufleistung für einen Gasantrieb entscheidet, legt nochmals 2.890 Euro drauf. Die Serienausstattung ist umfangreich, die Liste der Extras super-kurz. Dort fehlen insbesondere jedoch Xenonlicht - und eben das Navigationssystem.


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