Hinterachslager Kalos wechseln

  • Servus Kameraden,


    sorry, dass ich bereits mit dem zweiten Beitrag Eure Hilfe brauche. Bitte nicht verbal hauen, aber ich habe schon einige Zeit die Suche-Funktion gequält und leider keine Antworten auf meine Fragen gefunden.


    Die Hinterachse klappert und die DEKRA hat schon bei der HU vor zwei Jahren aufmerksam gemacht, dass das Hinterachslager langsam kommen würde. Ich habe schon so einiges an dem Kleinen durchrepariert, aber an die Hinterachse traue ich mich nicht ohne erfahrene Hilfe, bzw. Informationen ran.


    Hat jemand von Euch schon mal die Hinterachslager am Kalos gewechselt? Es sieht so aus, dass die Dinger nur einfach in eine Buchse gestopft sind und eigentlich relativ leicht herausgehen sollten. Da ich alles vor der Haustür auf der Straße machen muss, ist es überhaupt möglich die Dinger nacheinander einzeln zu wechseln oder muss das Auto dafür unbedingt auf eine Hebebühne?


    Gibt es was beim Ablassen der einzelnen Achsenseiten zu beachten (die jeweilige Achsenseite wird mit einem Rangierwagenheber gestützt), so dass nur soviel Platz ist, das Lager irgendwie heraus zu bekommen.


    Die Alternative wäre die Opel/GM-Fachwerkstatt. Die wollen aber gleich die komplette Hinterachse erneuern und veranschlagten dafür rund 800- 1.000,-- Euronen!


    Euer Schrauberlehrling aus der boarischen Schwabenmetropole.


    Hartmut

  • Moin,


    also die Hinterachse muß komplett entlastet sein und das bekommst du mit einem Wagenheber nicht hin. Also würde da nur bleiben 1. Gang einleigen, was vor und hinter die Vorderräder packen, damit er nicht wegrollt. Dann eine Seite aufbocken, Unterstellbock drunter...das gleich auf der anderen Seite. Die Nummer ist grenzwertig und ich empfehle wirklich eine Bühne.


    Also, Auto besser auf ne Bühne, Handbremsseil entspannen....die Vorrichtung sollte unten oder seitlich am Handbremshebel sein. Räder runter. Ich würde jetzt die Federn ausbauen. Federspanner ansetzen, Feder spannen. Die Achse dort per Getriebeheber abstützen, Stoßdämpfer unten abschrauben, die Achse per Getriebeheber langsam senken bis man die Feder mit Spanner entnehmen kann. Stoßdämpfer wieder anschrauben, Feder aus den Spanner nehmen. Das Gleich so auf der anderen Seite.


    Federn draußen, Getriebeheber mittig unter der Achse ansetzen und vorn erstmal auf einer Seite die Achse am Lager abschrauben. Die Schrauben schon zu Begin der Arbeiten entrosten und Rostlöser drauf.
    Mit Glück reicht das schon und der Achskörper kippt im Bereich der Lagerrung nach unten, da er ja noch an den Stoßdämpfern hängt. Wahrscheinlich muß man beide Seiten der Achslagerung lösen, damit er weit genung kippt. Jetzt sollte man an die Buchse ran kommen. Ob der Platz reicht, muß man sehen.


    Vorteil der Achskörper bleibt am Auto, man muß also die Bremsschläuche und das Handbremsseil nicht von der Achse trennen. Aber richtig hinschauen, nicht das man beim verkippen der Achse irgendwas einklemmt, belastet oder verbiegt.
    Kommt der Achskörper nicht weit genug runter, muß man alles abbauen.


    Das ist ne normale Starrachse und kann jeder freie Werkstatt beackern.


    Um die Buche das raus zubekommen, bedarf es bestimmt eines Abziehers...z.b. sowas https://kraftwelle-shop.de/Kra…elsen-Satz-Werkzeug-Lager


    Wie beschrieben 2-3h wenn die Achse drin bleiben kann. Achse raus...4-5h?


    Tschau Norman

  • Servus Norman,


    Danke, Du kannst einen ja so richtig motivieren! :( Deine Beschreibung ist anschaulich und ich habe es befürchtet, dass ich a) nicht um den Ausbau der Federn herum kommen werde und b) um eine Hebebühne.


    Ich hab mit meinem Junior schon einiges an verschiedenen Karren geschraubt und u.a. Federbeine haben wir schon einige ausgebaut, zerlegt und wieder komplettiert. Also sollte wir bei der Hinterachse hoffentlich nicht kläglich versagen.


    Mich nerve es nur, wenn ich immer in eine Selbstmacherwerkstatt muss und mein gesamten Werkzeug aus dem Schubladen reißen muss, damit ich nichts vergesse und am Ende habe ich dann immer doch das eine spezielle Werkzeug nicht dabei, das ich dann gerade gebraucht hätte. :smt076


    In drei Wochen habe ich langes Wochenende (Samstag frei), dann bekommt der Kalos seinen Rundum-Service und es ist erst mal die Vorderachse dran. Das linke Radlager meldet sich ganz deutlich zu Wort und der rechte ABS-Ring ist geplatzt. Oh Mann ist das ein Sch...! Wenn du auf eine Kolonne an der Ampel zurollst und drückst auf die Bremse und das ABS regelt und hält nicht an!


    Wenn's interessiert werde ich nach Vollzug berichten.


    Gruß
    Hartmut

  • Moin,


    ABS Tod legen...sprich Sicherung oder Stecker oder sowas ab/raus. Dann wird ein Fehler gesetzt und das ABS ist abgeschaltet. Dann hast du immer die normale Bremse ohne ABS halt...


    ich kenn die Problematik, daher hab ich vor ein paar Jahren in ~80qm mit hoher Decke investiert. :wink:


    Bild1
    Bild2


    Tschau Norman

    Einmal editiert, zuletzt von Norman ()

  • Servus Norman,


    ABS ist ausgesichert. Das mischt sich nicht mehr ein.


    Von Deiner Werkstatt kann ich nur träumen. soviel Platz habe ich nicht auf dem Grundstück. Obwohl, ich könnte mal meine Göttergattin fragen,
    [Blockierte Grafik: https://up.picr.de/35079388cv.jpg]
    ob ich Ihr Gartenhäusel ein wenig umgestalten darf.


    Solange wird Dir mein Neid ....... [Blockierte Grafik: https://www.gif-paradies.de/gifs/smilies/2d_gefuehle/gefuehle_smilie_0324.gif]


    :) :) :)
    Gruß
    Hartmut

  • Moin,


    ja ich weiß, ist schon echt hart auf dem Boden zuschrauben. Ich weiß noch wie ich mal bei nem Lanos das Getriebe aus und eingebaut habe...im Winter in einer kalten Garage. Was eine Qual das Teil da wieder an den Motor zubekommen. Man wird nicht jünger und mir taten nach solchen Tagen/Wochenenden erstmal die Knochen weh. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich so eine Halle mal haben werde.
    Aber jeden Monat sind halt auch 200€ Miete fällig und die Technik mußte ja auch angeschafft und installiert werden.
    Gut ich schraube gern, aber gemacht hab ich es aus Kostengründen. Die Werkstätten kann man sich ja kaum noch leisten und das Geleistete ist oft nicht zufriedenstellend.
    Diejenigen die schon mal da waren wissen auch, Platz hab ich nicht... :-?


    Tschau Norman

  • Servus Norman,


    200,-- Euronen für 80 m²! Ein Traum!


    Ich war mal mit meinem Junior an einer 110 m² Halle dran. Stillgelegtes Industriegebiet, unterste Schublade, sprich marode Halle oder ehrlicher geschrieben - Rattenloch! Ohne Wasser und Heizung, nur eine einzige 380V Zuleitung mit 3x16 A. Das ganze spendiert aus einem Sicherungskasten mit Zähler der vermutliche noch "Heil H.." geschrien hat. Hätte uns als Schrauberbude dienen sollen. Es wurden für die "Luxusbude" 450,-- Euro aufgerufen. Haben aber den Zuschlag nicht bekommen, ein Autohändler hat uns mit 500 Euro überboten.


    Jetzt habe ich eine komfortable Laternenwerkstatt. Die Heizung läuft komischerweise nur im Sommer, im Winter ist sie fast immer ausgefallen. Licht ist den ganzen Tag ausreichend vorhanden, nur in der Nacht ist muss mit Strahlern nachgeholfen werden. Aber dafür gibt's unbegrenzt Strom aus der heimischen Steckdose.


    Ich hab zwar eine Garage auf dem Grundstück, doch drin Arbeiten ist aus Platzgründen (im Moment) nicht möglich. Hochheben kann ich kein Auto. Wenn ich ein Auto tieferlegen möchte, fange ich nicht mit dem Dach an. Außerdem steht darin ein weidwunder Scirocco II und wartet darauf wieder auf seine schnellen Gummis zu kommen. Ferner eine Heinkel Tourist (muss noch den Führerschein für die olle Lady machen) und eine verunfallte RV50 (Meine Knochen sind geheilt, aber die RV braucht noch Zuwendung). Zudem noch zuviel anderer Gruscht aus meiner alten Werkstatt.


    Aber da wird sich in den nächsten Jahren auch was ändern. Ich bin noch jung und in 6 Jahren endgültig Rentner. Spätestens dann habe ich ausreichend Zeit für meine Flausen - wenn wir nicht mit Jimmy auf großer Fahrt sind.


    Ups, jetzt sind wir mittlerweile ganz schön off topic geworden.


    Gruß
    Hartmut

  • Servus Norman,


    ich kneife!


    Das Wechseln der Vorderradlager hat mich an den Rand meiner momentanen Möglichkeiten (Werkzeugtechnisch und auch vom Können) gebracht. Diese Aktion war für mich die erste in dieser Art. Das heist, ich habe alles zum ersten Mal gemacht und deswegen hat der Tausch der Radlager fast 5 Stunden gedauert. Bis ich gewusst habe, was ich wie anzupacken, mit welchem Werkzeug und wie das richtig zu handhaben war, vergingen genügend viertel Stunden sinnlos mit Try and error. Meist eben mit Error - ups - so geht das nicht. Wie dann?


    Ich muss erst mal noch einiges in dieser Richtung an Erfahrungen sammeln, bevor ich mich daran wage. Du hast es mir ja sehr detailliert beschrieben und deswegen - auch wenn es mich in den Fingern juckt, jetzt noch nicht.


    Die HU steht gottseidank erst Oktober an. Ich habe die mit der von Jimmy verwechselt. Also noch ein paar Monate mehr Zeit. Denn bei Jimmy sollten die Hinterachs-Radlager auch mal getauscht werden. Nach 40 Jahren im Einsatz - kaum ist die 30-jährige Garantie abgelaufen - geht's schon los mit den Reparaturen. Also Zeit zum Üben, aber hier handelt es sich um LKW-Konus-Radlager, die müssen erst mit einem Drehmoment vorgepresst werden und dann mit einem ganz feinen Spiel eingestellt werden. Nur die Lagerschalen müssen aus- und eingepresst werden.


    Hab mir für den Kalos in der SB-Werkstatt ein feines, aber leider schon stark ramponiertes Werkzeug leihen müssen. Ein Grund mehr beim Werkzeugdealer meines Vertrauens vorstellig zu werden und ein eigenes zu erwerben. Ich hasse es mit Schrott zu arbeiten. Ein Meister kann mit Schrott noch gut arbeiten, ein Anfänger eben nicht.


    Gruß


    Hartmut

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